Die Taten der Herkuline - Teil 7 Vorlesen

18. Feb 2022Petra Wodtke
Äpfel, Bild von Couleur auf Pixabay

7. Der goldene Apfel

Der König gibt mir die nächste Aufgabe.
Ich soll einen goldenen Apfel besorgen.
Er meint einen Apfel aus echtem Gold.
Den will er dann immer in der Hand halten.
Als Zeichen, dass er König ist.
Als Zeichen für seine Macht.

Ich finde das albern.
Solche Zeichen braucht kein Mensch.
Der König soll lieber Gutes tun!
Damit kann er zeigen, dass er ein guter König ist.
Seine Macht soll er für Gutes nutzen.
Aber er hört nicht auf mich.

Woher kriege ich einen goldenen Apfel?
Ich bin ratlos.
Lisa hat eine Idee.
„Male einen Apfel mit Farbe Gold an“, sagt sie.
„Ich weiß nicht“, sage ich. „Und wenn die Farbe abgeht? Oder der Apfel vergammelt? Dann merkt der König, dass der Apfel nicht echt aus Gold ist.“
„Stimmt“, sagt Lisa, „das war keine gute Idee.“

„Doch“, sage ich, „du hast immer gute Ideen. Und du bist stark. Dafür liebe ich dich. Ich will dich heiraten. Also finde ich auch einen Apfel aus Gold.“

Lisa gibt mir einen Kuss.
Sie überlegt.
Dann hat sie wieder eine Idee.
„Frag das Einhorn“, sagt sie.
Das ist eine gute Idee.

Wir treffen das Einhorn am Wald-Rand.
Ich erzähle von dem goldenen Apfel.
Das Einhorn sagt erst nichts.
Es schüttelt seine weiße Mähne hin und her.

„Ich weiß wo ein Baum steht“, sagt es dann. „An dem wachsen Äpfel aus Gold. Der Baum gehört den Göttinnen. Sie sind eigentlich lieb. Aber sie mögen keine eitlen Menschen. Menschen, die selbst-verliebt sind. Die nur an sich denken. Der König ist sehr eitel. Sie werden euch keinen goldenen Apfel für den König geben.“

„Und wenn ich lüge?“, frage ich. „Ich sage, der Apfel ist für Lisa.“

„Du darfst die Göttinnen auf keinen Fall anlügen!“, ruft das Einhorn. „Das merken sie sofort. Dann werden sie sehr wütend. Das ist viel schlimmer, als wenn der König wütend ist. Das sind Göttinnen!“

Ich sage: „Gut. Ich gehe zu ihnen und frage sie. Ich werde nicht lügen.“

Die Göttinnen wohnen im Zauber-Wald.
Der liegt hinter dem normalen Wald.
Das Einhorn erklärt mir den Weg.
Es ist sehr weit weg.
Ich muss einige Tage laufen.

Lisa winkt mir zum Abschied.
„Du schaffst das“, sagt sie.

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